Donnerstag, 14. Juni 2012

Die fünfte Jahreszeit

Sie ist wieder angebrochen. Meine persönliche fünfte Jahreszeit. Die Jahreszeit, in der man innerhalb weniger Wochen gedenkt, genau die Dinge lieber zu erledigen, die man sonst niemals freiwillig machen würde. Während ich also durch meine Wohnung tigere, auf der Suche nach sinnvollen Nebenbeschäftigung, oder einfach auf der Flucht vor meinem Lernstoff, durchlaufe ich einige mögliche Tätigkeiten. Ich könnte zum Beispiel zum ersten Mal meine Fenster in der Wohnung putzen. Schließlich wohne ich ja mittlerweile schon 10Monate hier. Da könnte man ja endlich mal die Fenster putzen. Oder aber eine gründliche Grundreinigung vollziehen. Alle Regalfächer ausräumen, staubwischen und neu einräumen. Am besten noch alphabetisch und gernegerecht sortiert, weil das am meisten Zeit in Anspruch nehmen würde. Ich könnte natürlich auch mal die Wand im Wohnzimmer streichen. Das würde noch mehr grüne Farbe ins Zimmer bringen. Oder alle meine Post über meinem Schreibtisch aufhängen.

Fakt ist: Ich bin glücklicherweise mit Soziologie durch. Glaube aber, dass es mehr schlecht als Recht lief, und das, obwohl ich die letzten 2 Tage intensiv gelernt habe. Ich konnte alle Referatsfragen (26 an der Zahl) auswendig aufsagen. Leider kamen davon nur 5 dran. Den Rest der Klausur habe ich hoffentlich durch Schwafelei wettgemacht. Aber ganz ehrlich. Soziologie beruht doch ohnehin nur auf Schwafeleien.
Jetzt momentan versuche ich mich, unter anderem mit diesem Post, mich vor dem Berg an Rechnungswesen zu drücken. Zwar hat der Professor wirklich nett alle Themen eingegrenzt, so dass von ingesamt 13 Themen nur noch 5 übrigbleiben. Leider kommen die Themen mit ca 2-3Seiten voller Wiederholungsfragen pro Thema daher, die insgesamt 50/120Punkte ausmachen. Die restlichen 70 Punkte ergeben sich aus 4 Rechenaufgaben, die aus 5 Themenblöcken gepickt werden. Selbst die Aufgabenteile hat er vorgeben.Wirklich nett! Das Problem ist nur, ich war zu Beginn des Semester sehr faul und hab die Wiederholungsfragen nicht direkt im Anschluss gemacht, geschweige denn die Übungsaufgaben... Ich hab also selber Schuld an meiner momentanen Miserèe(schreibt man das so)
Jetzt habe ich es geschafft die Antworten für ca das 1. Viertel der  Wiederholungsfragen aufzuschreiben. Habe aber noch einen Batzen vor mir, und gelernt will das auch noch werden. Und dann die Rechnungen. Gott...ich habe jetzt schon wieder vergessen wie T-Konten und der BAB gehen... drückt mir die Daumen, auch wenn meine Faulheit unentschuldbar ist!

Sonntag, 10. Juni 2012

Research please!?! Breivig spielte "First Person shooter" World of Warcraft

Manchmal möchte man einfach nur noch die Hände über den Kopf zusammenschlagen...
Liebe Leute, wie wäre es mal mit Recherchearbeit? Nervig? Ich weiß, aber notwendig!

Da zeigt sich mal wieder, wer hier von nichts eine Ahnung hat:
Am 6.Juni erschien auf der Internetseite von ABC NEWS ein Artikel über den Fall Breivig. Darin beschrieb Autor Randy Kreider , inwiefern wohl Breivigs WoW Sucht und sein Attentat in Zusammenhang standen. Dem Artikel zufolge soll Breivig 7 Stunden am Tag WoW gezockt haben und "zudem noch einen weiteren Ego-Shooter, namens Modern Warfare". Bravo. Die Redaktion hat es geschafft, Modern Warfare als Ego-Shooter zu identifizieren. Aber das heißt noch lange nicht, dass WoW einer ist. Zumal sie es zeitweise sogar richtig stellen: "[...] already known to have a long history with the online role-playing game[...]" und  "In Warcraft, players assume the identity of an online character to use magic and weapons to battle monsters and other characters and go on quests."
Klingt für mich nicht nach Ego-shooter, oder liebe Redaktion? Nicht wirklich.
Breivig soll auf die Frage hin, inwiefern seine Sucht Einfluss auf sein Attentat hatte, nahezu ausgerastet sein. Sorry, aber bei dem ständigen Killer-Spiel Journalismus wäre ich auch ausgerastet... Und wenn der gute Mann wirklich so exzessiv WoW gespielt hat, wie hat er dann noch die Zeit gefunden, das Attentat zu planen?
Damit mich keiner falsch versteht. Der Typ gehört für immer eingesperrt. Und ich will in keinster Weise seine Taten verharmlosen. Mir geht es eigentlich nur darum, dass hier wieder einmal ein Journalistenteam am Artikel saß, dass sich in keinster Weise um eigene Recherche bemüht hat. Und eigentlich sollte es nach all den Jahren, in denen gerade das WoW Beispiel immer wieder falsch dargeboten wurde, so langsam selbst den hinterwäldlerischsten Journalisten und Ottonormalverbraucher klar sein, dass WoW kein Ego-Shooter ist.
Gegen Ende des Artikels wird World of Warcraft auch nur noch mit Warcraft abgekürzt, wobei ich finde, dass man gerade bei der Reihe dann unterscheiden muss. Denn für mich ist Warcraft das Strategiespiel und WoW der MMORP-Ableger... Aber soviel Feingefühl kann man denen wohl nicht zutrauen...

Der gesamte Artikel ended schließlich mit: In a March 2008 post on a web forum devoted to the game, user "Andersnordic" posted that the game had been responsible for making him "300kg, bald and pale," and told the game's developer Blizzard Entertainment, "You'll hear from my lawyer!"

Super, das einzige was wir also daraus lernen ist, dass Breivig WoW und MW gespielt hat, und gerne in Blizzards Foren getrollt hat.

Donnerstag, 7. Juni 2012

Anfänge einer Paranoia

Man kann sich in seinem Leben einiges einbilden. Und man kann seinen Alltag dadurch auch etwas interessanter gestalten. Aber manchmal gibt es Situationen, bei denen man sich erst einredet, man würde sie sich einbilden, nur um wenig später dann durch die grausame Erkenntis wachgerüttelt zu werden, dass das ganze so ganz und gar keine Einbildung ist.

Folgendes hat sich gestern und heute zugetragen, und ich bete zu Gott, dass es morgen nicht nochmal eintritt, da ich dann wahrscheinlich wirklich zum Pfefferspray greifen werde...

Ich stehe jeden Morgen an derselben Bushaltestelle, aber Wochentags- und Müdigkeitsabhängig zu anderen Zeiten. Als ich gestern an der Bushaltestelle auf meinen Bus wartete, fuhr ein Van an mir vorbei. Beige Farbe, hintere Scheiben abgedunkelt, südländischer Typ am Steuer. Denkt man sich zuerst nichts bei. Allerdings fand ich es schon etwas seltsam, dass der Typ mich die ganze Zeit angestarrt hat. Aber gut, vielleicht hat er ja wen gesucht? Er nahm dann auch die nächstbeste Straße zum kehren und kam auf der entgegengesetzten Straßenseite wieder an mir vorbei. Dasselbe prozedere erneut. Wieder wurde ich ungeniert angestarrt, bis ich aus seinem Blickfeld war. Das fand ich jetzt schon äußerst seltsam! Vorallem gibt es neben der Bushaltestelle keine Einfahrt, wo man vielleicht auf einen Straßennamen schauen wollte. Es gibt einfach nur diese gott verdammte Bushaltestelle. Und dann kam er auch noch ein drittes Mal vorbei! Jetzt wurde mir schon deutlich mulmig in der Magengegend und ich war froh, dass endlich der Bus da war...
Auf dem Weg zu Uni dachte ich mir dann aber nur: Ach was, das war sicher nichts, der hat wahrscheinlich wen abholen wollen, und an dir vorbeigestarrt, um zu gucken, ob derjenige bald aus dem Park hinter dir auftaucht.

Heute bin ich wieder mit dem Bus gefahren. Zu einer anderen Uhrzeit! Und der Typ war schon wieder da! Wieder ist er dreimal an mir vorbeigefahren, ungeniert am gaffen. Ich muss dazusagen, dass ich nicht der Typ Frau bin, der irgendwie auffällig gekleidet ist. Ich trage normale Jeans, Sneaker und unglaublich normale lange Strickmäntel -.- Außerdem zu moppelig um für irgendwen ein perfektes Opfer abzugeben. Wäre ich ein großer Spargel in Hot Pans gepackt, dann würde ich seine Reaktion vielleicht noch nachvollziehen können. Jedenfalls ist er erneut dreimal an mir vorbei, nur um wenige Meter entfernt bei einem Fahrradladen auf dem Parkplatz stehen zu bleiben. Motor lief noch, und den Arm ließ er lässig aus dem Fenster hängen. Ich war wieder einmal froh, als der Bus kam. Als ich mit dem Bus an dem Parkplatz vorbeikam, war der Wagen weg. Ich hab ihn nicht wegfahren sehen...

Taucht der Typ morgen nochmal auf, erkläre ich mich für Paranoid und kaufe mir ein Pfefferspray....

Samstag, 2. Juni 2012

"Ein Virus lernt fliegen" Vortrag von Volker Stollorz

Am Donnerstag lauschte ich einem Vortrag vom Wissenschaftsjournalisten Volker Stollorz, der über das steigende Misstrauen in Massenmedien und Journalismus referierte. Wirklich interessant fand ich allerdings die Passage, in dem er aus dem "Nähkästchen" plauderte und ein konkretes Beispiel nannte. So hatte er vor geraumer Zeit über ein in Holland durch Menschenhand erschaffenes Virus recherchiert. Dieses Virus soll Angaben zufolge die Tödlichkeit des Vogelgrippe Virus und die Ansteckungskraft der Schweinegrippe in sich vereinen. Bei Versuchen mit Frettchen soll sich das Virus schon über die Luft verbreitet haben und 70% der Versuchsfrettchen getötet haben.

Kernpunkt war nun, das erst darüber gesprochen wurde, dann sollten die Forschungsergebnisse veröffentlicht werden und dann gab es die Diskussion. Auf der einen Seite stehen die Experten, die in der Veröffentlichung solcher Ergebnisse ein großes Potenzial des Missbrauchs sahen (Schurkenstaaten). Bisher wird die Publikation durch das National Science Advisory Board for Biosecurity (NSABB) blockiert.
Auf der anderen Seite stehen die Forscher, die aus den Forschungsergebnissen ein größeres Verständnis über die Mutationen des H5N1 Virus ziehen könnten. Man könnte also bald herausfinden welche Mutationen tödlich sind, und vor Allem warum. Daraus könnten wiederum Lösungen zur Bekämpfung gewonnen werden.

Am Ende des Trubels äußerten sich übrigens die beteiligten Forscher gar nicht mehr über das Thema, bzw. durften sich nicht mehr äußern. Dazu kam, dass nun behauptet wird, kein Frettchen sei verstorben und der Virus gar nicht soooo gefährlich.

Mich hat das ganze ziemlich interessiert (war auch das einzig wirklich interessante an dem Vortrag) und ich würde euch mal fragen, wie ihr das seht.
Forschungsergebnisse veröffentlichen? Schließlich könnte das auch Fortschritte mit sich bringen, und die Menschheit sollte ja eigentlich über solche wichtigen Dinge informiert werden.
Oder lieber geheimhalten um möglichem Missbrauch vorzubeugen?

Bin über eure Meinung gespannt :)
Spin