Mittwoch, 27. Oktober 2010

Später Besucher

Die große Einsamkeit beginnt,
Die Tage werden taub,
Aus deinen Sinnen nimmt der Wind
Die Welt wie welkes Laub.
(Rainer Maria Rilke)

In unserem Wald wirds langsam winterlich karg.


Wo man auch hinsieht, allerorts beginnt ein reges Blattsterben. Und wenn sich die Sonne dieser Tage nochmal blicken lässt, dann kann man den Waldspaziergang noch in güldenen Tönen erleben. Leider hat der nördliche Herbst dieses schöne Kapitel des Herbstes einfach übersprungen. Und so sehen wir nur eines: eine graue Wand aus Nebeldunstwolken, blitzende Rehaugen in der Dunkelheit und nasses Laub auf den Straßen, das sich langsam zum Tiermatsch überfahrender Streuner gesellt. Auch die Temperaturen halten sich penetrant unter 8°, dass man am liebsten schon am frühen Morgen den Ofen anfeuern möchte.
Aber genau zu dieser Jahreszeit hab ich doch tatsächlich gestern eine Entdeckung gemacht. Eine riesige Wespenkönigin hatte sich ins Wohnzimmer geschlichen und summselte nun seelenruhig an der Fensterscheibe herum. Wohlgemerkt: Es war die 3. Wespe überhaupt, die ich dieses Jahr zu Gesicht bekommen hab. Zum Glück. Bei Mahlzeiten im Garten kann ich diese Schwarz-Gelb-Fraktion nämlich überhaupt nicht leiden. Dementsprechend hat dieses Königinnenexemplar auch nicht lange überlebt. Sei's drum. Der Sommer ist vorbei und somit erlischt auch jegliche Insektentoleranz.

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