Heutzutage heißt es immer: Die Jugend von heute, die ist faul, respektlos und dumm. Sicher, es gibt bestimmt genügend Beispiele in unserer Gesellschaft, die diesem Vorurteil nur bestens gerecht werden, aber was ist mit dem Rest?
Es ist jetzt gut 5 Monate her, dass ich meine letzte Abitursprüfung abgelegt habe. Was macht man also als normalsterblicher Abiturient. Genau! Erstmal nach Loreth fahren und ordentlich einen hinter die Binse kippen. Tjoa... macht wohl jeder Normalsterbliche Abiturient. Ich nicht.
Mein Praktikum bei der Zeitung fing nämlich direkt am 10.5 an, 5 tage nach meiner mündlichen Matheprüfung. Halleluja! Frau in diesem Fall, will ja keine Zeit verschwenden! Gut 6 wahnwitzige,erfolgreiche und spaßige Wochen später, hatte ich dann die Bescheinigung in der Hand und konnte mich ans Bewerbungsschreiben für die Unis machen. Das ist heutzutage aber gar nicht mehr so einfach. Wenn man nicht gerade angewandte Mathematik oder Archäologie studieren will, verlangen die NCs einem schon ganz schön was ab. Mit meinen 2,1 fand ich mich eigentlich nicht schlecht, für Medientechnik und Verlagswirschaft wurds aber schon knauserig. Für Verlagswirschaft braucht man nämlich unglaubliche 1,8, für Medientechnik 2,4. (gemessen an den Standorten Stuttgart und Leipzig). Rechtzeitig zur Bewerbungsfrist sind die Dinger rausgegangen. Da hieß es wieder warten... bis Ende September. Und was tut man bis dahin? Genau, man liegt faul rum und lässt es sich gut gehen. Nein, wieder falsch. Da ich ja nicht mit nach Lloreth gefahren bin, hab ich meine Abifahrt vom 5-8.8 in Wacken beim W:O:A mit einer Freundin nachgeholt. Es war sehr geil, das sei mal angemerkt. Ich hab danach erstmal in Ruhe meinen Führerschein gemacht. Den hat man nämlich vorher net gebraucht und Zeit dafür hatte man schon mal gar nicht. Also ran da. 12 Pflichtstunden und eine 0-Fehler Theorieprüfung später gings dann auch zum Praxistest am 24.9. Bis dato kamen 2 Absagen der Unis, dass ich es leider nicht geschafft hätte. (Arschlecken...alternativ hab ich mich gleich mal in Lüneburg für ne Ausbildung zur Buchhändlerin beworben, die am 1.2 begonnen hätte, Frau will ja keine Zeit schleifen lassen) Praxistest verlief dann auch sehr einfach. Aber dann stand ich erneut vor dem Problem: Nix zu tun! Und wohl gemerkt, außer einem Aushilfsjob bei McDoof gabs es in meiner Umgebung auch nix zu tun. Leider kam dann per E-mail auch noch ne Absage von besagter Buchhandlung, was ich persönlich reichlich frech fand, denn nach Nachfrage, ob der Platz noch frei sei, kam eine Zusage, dann 3 Wochen später eine Bestätigung, dass meine Unterlagen angekommen seien, und wieder 2 Wochen später eine Email, dass der Platz nun doch schon vergeben worden sei, aber man die Unterlagen noch bis Herbst gern behalten wollen würde. Vielen Dank an dieser Stelle, dass ich mich nicht mal persönlich bei Ihnen vorstellen durfte. Soooo schlecht war meine Bewerbung wirklich nicht... :(
Nun hole ich einmal tief Luft um abschließend zu sagen, dass ich nun seit Ende September noch auf eine Zusage aus Nürnberg warte, wo ich mich ebenfalls nach der Absage aus Lüneburg nochmal beworben habe. Die waren sehr freundlich am Telefon, versicherten mir, nach einer Woche würden sie sich melden. Nach fast drei Wochen habe ich mich mal bei denen gemeldet, und gefragt, ob die Post denn angekommen sei. Ja, wurde mir nett versichert, und auch blitzschnell geantwortet. Im Normalfall würden sie sich nach einer Woche melden, doch wegen Filialneueröffnung und Buchmesse dauere es nun aber leider etwas länger. Gut ich bin ja ein geduldiger Mensch und warte ab. Bis dato ist noch nichts gekommen. Wenn es soweit ist, wirds aber wieder publiziert.
Abschließend (diesmal wirklich) kann ich jedoch nur sagen: Dieses ständige Warten ist einfach zum kotzen, und das kann sicher jeder nachempfinden. Klar, es klappt nicht immer alles auf Anhieb, aber mitunter fühlt man sich doch etwas verarscht. Aber so ist das. Shit happens.